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Schüleraustausch Etyek 2015

Die EHR zum Gegenbesuch in Etyek ....

Auch die organisatorischen Schwierigkeiten durch die Einstellung des Bahnverkehrs zwischen Salzburg und München (diese Strecke war lange im Voraus gebucht worden, mit Zugbindung und Platzreservierung) wegen des Zustroms der Flüchtlinge konnten uns nicht abhalten. Sechs Schülerinnen der Klasse 8b reisten in Begleitung von Lehrer Herr Aupperle und Frau Meyer-Riedel vom 10. bis 17. Oktober nach Étyek. Nach fast elfstündiger Bahnfahrt wurde die Gruppe am Samstagabend am Bahnhof Budapest-Kelenföld abgeholt und herzlich empfangen. Der Sonntag war Familientag, an dem manche schon die Hauptstadt Budapest zu sehen bekamen.

Von Montag bis Freitag lief ein vielseitig vorbereitetes Programm der Étyeker Schule, das leider wegen des sehr kalten und regnerischen Wetters nur mit Einschränkungen durchgeführt werden konnte. So konnte man den Étyeker Aussichtsturm vergessen und der Ausflug zum Hochseil-Kletterpark in Budakeszi musste abgesagt werden.

Außer am ganztägigen Ausflug nahmen unsere Schülerinnen täglich an ein bis zwei Deutschstunden teil. Das außerunterrichtliche Programm bestand montags aus einer Führung im Korda-Filmstudio von Étyek, wo insbesondere die Spezialeffekte und optischen Illusionen interessant waren. Sportlich unterhaltsam und ausnahmsweise nicht kalt war es am Nachmittag auf der Bowlingbahn. Der Tagesausflug am Dienstag führte zunächst nach Skanzen. Das größte Freilichtmuseum Ungarns liegt 25 km nördlich von Budapest in der Nähe der touristisch bedeutenden Barockstadt Szentendre. Die originalgetreu aufgebauten 100 bis 200 Jahre alten Bauernhäuser, Scheunen, Werkstätten und Kirchen stellen die Volksarchitektur, die Wohnkultur und die Lebensweise der verschiedenen Landesteile Ungarns dar. In einer Gerberwerkstätte aus dem 18. Jahrhundert konnte die Gruppe neben der Führung auch selber aktiv werden und Lederbändchen flechten. Auch hier forderte die Kälte ordentlich Durchhaltevermögen – schade. Anschließend wurde noch in Szentendre haltgemacht, wo ein Bummel durch das alte Städtchen angesagt war.

Am Mittwoch war der obligatorische Empfang im Rathaus und anschließend wurden alle zum Pizzaessen eingeladen. Etwa 1 km außerhalb von Étyek befindet sich „Étyek tej ödön-Major“, ein landwirtschaftlicher Großbetrieb, der am Donnerstag besichtigt werden konnte, „natürlich“ wieder bei Schlechtwetter. Insgesamt etwa 2500 Rinder, davon werden über 900 Milchkühe gemolken, sind in den riesigen Ställen. Jede Woche werden mehrere Kälber geboren, die in ihren Boxen als „Streichelzoo“ für viel Aufmerksamkeit und Freude sorgten. Überall während der Führung trifft man auf Stolz auf die Leistungen dieses Betriebs bei der Milcherzeugung und der Hochleistungsviehzucht, aber so eine Massentierhaltung ist halt doch nicht jedermanns Sache. Beeindruckend ist aber auf jeden Fall die Selbstvermarktung, zu der auch die Herstellung von verschiedenen Sorten Käse und von Quarkschokoriegeln gehören. Mit einer leckeren Verkostung endete die Führung. Am Freitag stand der Besuch im Heimatmuseum der Étyeker Deutschen auf dem Programm. Ein kleiner Bestand ist nur übrig geblieben, der noch etwas zeigt vom Leben und von der Kultur der Ungarndeutschen, die bis zur Vertreibung im Jahr 1946 die Mehrheit in Edeck, wie das Dorf bis dahin hieß, bildeten. Zum Ausklang gab es eine lebhafte Schulparty von 17 bis 20 Uhr, wo unsere Mädchen mit Ethiker Schülerinnen und Schülern aus allen 5. bis 8. Klassen zusammenkommen konnten.

Die Ernst-Heinkel-Realschule freut sich, wieder einen Beitrag zur Pflege und Entwicklung der Partnerschaft beider Gemeinden geleistet zu haben. Und gleichzeitig beginnen schon wieder die Planungen für den Schüleraustausch 2016.

 

Ulrich Aupperle

 

 

 

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